Archiv 2016
Veranstaltung auf der OFFERTA 2016
Von den fast vergessenen Spuren des Karl Drais
Vortrag über 40 Orte auf dem Stadtgebiet Karlsruhes in Wort und Bild
von und mit Martin Hauge
Ort: Neue Messe Karlsruhe - Halle 1, Forum Freizeit, Vortragsfläche
Zeit: Montag, 31. Oktober 2016, 15.30 - 16.30 Uhr
Karlsruhe, 12. Juni 2016, am 199. Geburtstag des Zweirades
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Unterstützer, liebe Besucher der Veranstaltung;
ja, und auch die "Skeptiker" seien angesprochen !
Am Samstag, den 11. Juni 2016, fand auf dem Friedrichsplatz ein Fest zu Ehren von Karl Drais statt.
Ich darf sagen, es war ein gut besuchtes, schönes, kleines Fest in freundlicher Atmosphäre, das mit seinen vielseitigen Angeboten in voller Absicht eine ganz andere Ausrichtung hatte als in den zurückliegenden Jahren. Die dreimonatige Mühe hat sich gelohnt und allen Helfern sei hiermit nochmal ganz herzlich gedankt. Das war ein wichtiges Zeichen für 2017, aber eine solche Rettungsaktion sollte nie wieder nötig sein; Geld ist da kein Argument ! Es gibt tausend Gründe für eine Wende beim Thema Karl Drais; nicht nur, aber gerade hier, in seiner Heimatstadt.
Das Thema hat viele ( stadt-)historische , technikgeschichtliche und kulturelle Aspekte, die bisher in Karlsruhe weitgehend übersehen, verdrängt und schlicht ignoriert werden...... aber zu allererst gibt es im Hinblick auf den Menschen Karl Drais viel wieder gut zumachen.
Hoffentlich hat unser Fest etwas in dieser Richtung bewegt. Wir freuen uns auf 2017; auf verschiedene, längst begonnene neue Initiativen und Projekte für Karl Drais und seine Heimatstadt......... und auf das Programm "GanzschönDrais", was im Rahmen der Heimattage 2017 das große, weltweit begangene 200ste Jubiläum seiner Erfindung feiern wird.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich
v.links n.r. : Christian Büttner (Mitveranstalter / ADFC-Vorsitzender), Uta Lanske, Lehrerin am Fichtegymnasium, die mit Ihren Schülerinnen und Schülern die Fragebogen und Gewinnspielaktion ausgearbeitet und sehr engagiert durchgefürht hat. Volker Wieland (Mitveranstalter / 1-fach bewegen, Saarbrücken) und Klemenz Czurda, "Bikekitchen" |
In der Mitte Mitveranstalter Martin Hauge (danke-karl-drais) im Gespräch mit zwei Laufmaschinen-Ausstellerinnen und Besuchern. |
>> Programmübersicht zum Draisfest
Seit 11.12.2015 in Karlsruhe:
Die Drais Gedenktafel zum 164. Todestag von KARL DRAIS
Zähringerstraße 61
Infos: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / Mi-Sa Tel: 0721 373890
>> Enthüllungsrede & Grußworte
Enthüllung einer Gedenktafel zum 164. Todestag von Karl Drais am 10.12.2015 am Sterbehaus in Karlsruhe
Grußbotschaft von Minister Hermann / Grüne
Der geniale Erfinder Karl Drais starb am 10.12.1851 verarmt in Karlsruhe. Das Sterbehaus ist nicht erhalten, an seiner Stelle befindet sich heute das Gebäude Zähringer Straße 67. Ich freue mich, dass es dank privater Initiative gelingt, nun hier eine Gedenktafel anzubringen.
Es gibt ja eine Gedenktafel für Karl Drais an einem Wohnhaus in der Innenstadt. Und es gab auch früher schon eine Gedenktafel an seinem Sterbehaus, die 1893 vom Deutschen Radfahrerbund gestiftet wurde und in die Sammlung des Stadtmuseums Karlsruhe übergegangen ist.
Übernächstes Jahr, 2017, feiern wir das 200. Jubiläum der Erfindung des Fahrrads durch Karl Drais. Hintergrund der Erfindung waren Missernten in Folge eines Vulkanausbruchs mit globalen Folgen: Pferdefutter wurde teuer, und das Fahrrad bot damals – und das gilt auch heute noch – eine energieeffiziente Mobilitätslösung für alle.
Karl Drais‘ Laufmaschine beruhte auf der Idee, dass individuelle Mobilität nicht länger nur reichen Bürgern mit Kutschen und auf Pferderücken vorbehalten sein sollte. Insbesondere Frauen haben schnell die Möglichkeiten des neuen, nur mit menschlicher Muskelkraft betriebenen Fahrzeugs erkannt. Susan B. Anthony, eine amerikanische Feministin, hat 1896 gesagt: "Lassen Sie mich Ihnen sagen, was ich über das Radfahren denke. Ich denke, es hat mehr als alles andere in der Welt getan, um Frauen zu emanzipieren. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine Frau auf einem Rad vorbeifahren sehe."
Baden-Württemberg ist stolz, dass das Fahrrad hier erfunden wurde und seine Jungfernfahrt 71 Jahre vor der des ersten Automobils stattfand. Denn das Fahrrad bietet auch nach 198 Jahren eine hervorragende Antwort auf viele unserer Mobilitätsprobleme. Fahrradfahren ist nicht nur gesund und umweltfreundlich. Das Fahrrad hat auch positive wirtschaftliche Effekte. Wir haben uns deshalb zu Beginn dieser Legislaturperiode das Ziel gesetzt, den Anteil des Radverkehrs in Baden-Württemberg zu verdoppeln. Wir haben hierzu eine RadSTRATEGIE entwickelt, arbeiten am Ausbau des RadNETZES und der Radinfrastruktur insgesamt und setzen uns unter der Überschrift RadKULTUR für ein fahrradfreundliches Image ein.
Wichtige Partner für uns sind die Kommunen. Ich freue mich, dass Karlsruhe in der Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Kommunen eine wichtige Rolle spielt und heute sichtbare Erfolge bei der Förderung des Radverkehrs vorweisen kann. Neben Land und Kommunen sind es aber die Radfahrerinnen und Radfahrer, auf die ich den Blick lenken will. Ohne ehrenamtliches Engagement wären wir beim Thema Radverkehr noch lange nicht so weit, wie wir es tatsächlich sind.
Ohne ehrenamtliches Engagement gäbe es weder diese Gedenktafel noch die Ausstellung zu Ehren Karl Drais‘ im Sommer dieses Jahres in der Badischen Beamtenbank.
2017 wollen wir landesweit, aber natürlich insbesondere in den ‚Drais-Städten‘ Karlsruhe und Mannheim, auf das Leben und Wirken von Karl Drais aufmerksam machen. Die Gedenktafel trägt dazu bei, schon jetzt auf diesen bedeutenden Erfinder und Sohn der Stadt aufmerksam zu machen.
Dank an Karl Drais für eine Erfindung, die die Welt verändert hat!
Dank an Martin Hauge, Prof. Lessing und Prof. Martin – und alle, die dazu beigetragen haben, dass heute diese Gedenktafel enthüllt werden kann.
Nach 117 Jahren
kurze Geschichte der Gedenktafel in der Zähringerstraße 61
Als wir am Donnerstag Abend, den 10. Dezember 2015, am 164tenTodestag von Karl Drais, an dem Ort, an dem er starb, eine Gedenktafel enthüllt haben, wurde eine Lücke geschlossen, die seit dem Abriß des Sterbehauses im Jahr 1898 bestand.
Diese neue Gedenktafel stellt einen weiteren Schritt, einen Etappensieg, auf dem Weg zur„Rehabilitation“ von Kal Drais dar und soll ihn wieder mehr ins Bewußtsein der Einwohner und Besucher Karlsruhes holen, seine Präsenz im innerstädtischen Raum wiederherstellen; denn dort gehört er hin.
Ganz klar, das Positive überwiegt, niemand kann ernsthaft irgendetwas gegen das Gedenken an Karl Drais vorbringen.
Und wenn ich überlege wie schnell das jetzt gelang, wie wenig Aufwand erforderlich war, dann macht uns das Mut für die Zukunft, aber es wirft gleichzeitig folgende Fragen auf:
Warum nicht früher ?
Warum konnte nicht schon unmittelbar nach Errichtung des neuen Hauses, das vermutlich 1899 auf dem Grundstück des alten Hauses Zähringerstraße 63 (43) errichtet wurde, die Gedenktafel, die 1893 vom Bund Deutscher Radfahrer gestiftet worden war, wieder angebracht werden ?
Warum nicht allerspätestens 1985, zum zweihundertsten Geburtstag von Karl Drais ?
Warum ist die neue Gedenktafel auf private Initiative von Wenigen, ganz ohne städtische Unterstützung, ganz ohne Beteiligung auch nur eines Vereins, einer Körperschaft gestiftet worden?
Warum hat sich sogar der BRV (Badisch. Radsport Verband), ein Verein, dessen Dachverband der BDR ( Bund Deutscher Radfahrer) absolut in der Tradition des damaligen Stifters der Gedenktafel, des Deutschen Radfahrerbundes, steht, nicht an dieser Initiative beteiligen wollen ?
Zu welchem Zweck liegt die historische Gedenktafel im Keller des Stadtmuseums ?
Vielleicht haben Sie, verehrter Leser dieses Textes, eine Antwort für uns oder stellen in Zukunft an entsprechenden Stellen einmal diese Fragen.
Wir hoffen, mit unserer Initiative ein deutliches Zeichen gesetzt zu haben, danken dem Verkehrsminister Winfried Hermann für sein Grußwort zur Enthüllung und versprechen - auch im Hinblick auf das Jahrhundert-Jubiläum 2017- weiterzumachen.
Martin Hauge, Karlsruhe, 19.12.2015
Wiederentdeckt: "Der wahre Drais"
17. Juni 2015 bis 18. September 2015
BBBank // Herrenstraße 2-10 // 76133 Karlsruhe
>> Seite der BBBank zur Ausstellung
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Karl Drais - Erfinder, Beamter und Demokrat
Ausstellung zum Stadtgeburtstag in der BBBank-Zentrale
Hans-Erhard Lessing
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Rede zur Eröffnung der Karl Drais Ausstellung
Martin Hauge
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Kleine Gedenkfeier für Karl Drais
Zum 163. Todestag von Karl Drais wurde am 10. Dezember 2014 an der Stelle, an der sein Sterbehaus stand, eine kleine Feier zu seinem Gedenken veranstalten.
Rede zum Gedenken an Karl Drais, gehalten am 10.12.2014 in Karlsruhe, Zähringerstr. 59/63:
>> Zum Text (PDF)
Anmerkungen zu einem Buch
"Karl-Drais - Zwei Räder statt vier Hufe" (H.-E. Lessing)
Vortrag, gehalten auf der Bücherschau Karlsruhe am 29.11.2014
Von Ullrich Eidenmüller
>> Zum Text (PDF)
Drais-Route Mannheim 2010 |
Unsere Drais-Ausstellung vom Sommer 2015
BBBank soll in diesem Jahr 2016 noch in Saarbrücken gezeigt werden,
vermutlich zweisprachig, Deutsch - Französich.
Die Draisausstellung wird 2017 in verschiedenen Versionen an folgenden Orten gezeigt werden:
- Karlsruhe an einem zentralen Ort für Massenpublikum
- Bielefeld im Stadtmuseum
- Nancy/ Frankreich, im "Maison de Velo", zweisprachig
Wahrlich kein Grund zum Jubeln!
Nachruf auf eine fragwürdige Ausstellung im „müdesten Haus“ Karlsruhes
und ein nicht sehr hoffnungsvoller Blick in seine Zukunft.
Dafür hatten Sie Geld, aber die Ausstellung „GENUG GEJUBELT“ im Stadtmuseum stand von Anfang an unter einem schlechten Stern.
Wer wie ich der Eröffnungsveranstaltung beigewohnt hat, kann sich erinnern.
Zwei gänzlich unbegabte Kleinstkünstler der Kulturbeamtenschaft versuchten sich vergeblich an einer locker-scherzhaften Vorstellung Ihrer Ausstellungsidee, warfen sich die mageren Stichworte zu und hatten noch die Tücken der Mikrofon-technik gegen sich, was aber wenigstens manchen blassen Satz gar nicht erst hörbar machte.
Gipfel der pseudoironischen Überschriften auf einer Texttafel war der einfach nur erbärmliche Satz:
Drais und Benz, zwei Karlsruher auf Abwegen !
Statt endlich den peinlichen Text der Dauerausstellung zu Karl Drais zu revidieren, 2017 erfordert das in jedem Fall, bürgern Sie Drais und Benz ein bisserl aus.
Ein bezeichnendes Licht auf Einstellung des Historikers Herrn Dr. B. gegenüber dem Schöpfer der im nächsten Jahr weltweit, nur nicht im Stadtmuseum so hört man, gefeierten Laufmaschine, warf die Verwendung des Präsentationsschrankes in der Draisecke als Abstelltisch für Kartoffelsalat und Selters.
Sie eröffneten mit den verlängerten Rücken zu Drais gedreht eine Ausstellung mit dem Untertitel :
Benz oder Drais ? Die Antwort heißt Kessler !!
Einfach großartig; wie lange haben Sie dafür recherchiert ? Aber irgendwann geht das Licht in dieser Etage des Prinz-Max-Palais ja für eine Weile oder für immer aus; jedenfalls als Beleuchtung der alten Dauerausstellung. Und das ist, was die Draisdarstellung angeht, mehr als zehn Jahre zu spät, aber besser als nie. Doch es wird noch irgendwo gedacht, sogar „neu gedacht“!
Die vor Wochen von Studierenden aus Ludwigsburg vorgestellten Ideen für ein ganz neues Stadtmuseum lassen hoffen.
Aber wir brauchen alle, besonders Karl Drais, sehr viel Geduld.
Wir wünschen den Herren und der Dame aus vollem Herzen gutes Gelingen und viel Glück; sie werden es brauchen.
Martin Hauge, 9.3.2016
Serie: Unbekannte Karlsruher Industrielle & Pioniere
Heute: Gottfried Schiffbauer, Werftbetreiber, geboren in Karlsruhe, 29. Februar 1851, gest. in Berlin, 1. April 1915.
Ein noch bedeutenderer Unternehmer als Emil Kessler, der leider in der offiziellen Liste der Karlsruher Köpfe noch immer nicht aufgeführte Lokomotivenhersteller, der bisher nur Eingeweihten bekannte Binnenschiffhersteller, soll jetzt in einer Sonderausstellung zu den Karlsruher Heimattagen 2017 einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/jubelausstellung
Seine Bedeutung geht weit über Karl Drais oder Karl Benz hinaus, übertrifft sogar eindeutig Emil Kessler, denn Schiffbauers Erzeugnisse wiegen weit mehr als die Laufmaschinen, Automobile oder die Lokomotiven der erwähnten Pioniere.
Brachten die Laufmaschinen von Karl Drais höchstens etwas über 20 kg auf die Waage (laut Fehlgutachten von Prof. Meidinger nicht unter 50 kg), die Automobile von Karl Benz immerhin bis zu 5,3 Tonnen ( die LKW’s von heute sind natürlich nicht zu berücksichtigen) und die größten Lokomotiven von Emil Kessler tatsächlich 31,8 Tonnen (Typ 69 KSL, von 1904 ).
Das wird aber von Gottfried Schiffbauers größten Rheinschleppern um ein mehrfaches übertroffen; das macht ihn so wichtig !
Nach seinem Tod wurde im Bezirk Reinickendorf eine Straße nach ihm benannt, die an diesen Mann erinnern soll, was hoffentlich bald auch bei uns geschieht. Im Karlsruher Stadtmuseum wird in wenigen Wochen die erwähnte Sonderausstellung auch bei uns diese Persönlichkeit endlich würdigen.
Wir sagen unseren Historikern Dank für diese gute Arbeit.
Karlsruhe, im September 2015
Ein Leserbrief im Internet zum Artikel in der BNN vom 7.2.2015, Karlsruhe und seine Köpfe, von Kirsten Etzold
Eines kann man der Autorin nicht absprechen; Sie hat es versucht. Und Sie hat dabei am Anfang auch Richtiges geschrieben, aber die Hälfte Ihres Textes speist sich aus tiefen Griffen in die Mottenkiste der Drais-Verleumdungen, die ein großes Manko der jüngst eröffneten Debatte um die überfällige und umfassende Rehabilitation des genialen Erfinders und erklärten Demokraten Karl Drais aufzeigen, nämlich mangelndes Faktenwissen.
Die Autorin laviert hin und her vermeidet eine eindeutige Stellungnahme und so hat Sie nur den Alibibeitrag über Drais zum Stadtgeburtstag abgeliefert, Altes wiedergekäut und eine Chance verpasst. Hoffentlich steigert die BNN bis 2017 die Qualität ihrer Beiträge und besorgt sich endlich Fachliteratur auf dem aktuellen Stand der Drais-Forschung. Wir stehen für Auskünfte zur Verfügung.
Martin Hauge, 9.2.2015